Unsere Michael-Kirmes war auch in diesem Jahr wieder ein sehr gelungenes Fest. Mithilfe der Dorfbevölkerung und der anderen Dorfsvereine wurde von der Junggesellen-Bruderschaft ein großes Fest für das gesamte Dorf organisiert.
Die Junggesellen fingen schon eine Woche vor Beginn der Kirmes mit dem Aufbau des Kirmeszeltes an. Nachdem am Montagmorgen das Zelt errichtet wurde, machten sich die Mitglieder dran, das Zelt für die Festlichkeiten herzurichten. Bis zum Freitag waren dann auch alle Aufbauarbeiten für den ersten Kirmesabend abgeschlossen und die Kirmes konnte beginnen.
Am Freitag, den 22. September startete dann die Kirmes mit der Generalprobe der Junggesellen am Rheinufer. Alle aktiven Mitglieder der Bruderschaft versammelten sich an der Longenburgschule, um von dort aus im Zug zum Rheinufer zu gehen. Mit dem ersten Probelauf am Rhein wurde nun auch jedem langsam wieder klar, dass die diesjährige Kirmes begann. Man konnte die Vorfreude auf die nächsten Tage bei vielen Anwesenden schon spüren. Nach der Generalprobe ging es zur Vogeltaufe im Festzelt. Der diesjährige Vogel wurde vom 25-jährigen Jubelpaar Guido Waßmuth und Anja Kürten auf den Namen „Wiggejung“ getauft. Auch das 50-jährige Jubelpaar Hans-Willi Müller und Gaby Rinschede war mit ihrem ehemaligen Vorstand anwesend. Nachdem die Taufe und die damit verbundene Aufnahme neuer Mitglieder in die Bruderschaft abgeschlossen war, ließen die Bruderschaft und die Dorfgemeinschaft den Abend im Festzelt ausklingen. Musik wurde dabei von der Band „Blechschaden“ und „DJ Lex“ gespielt.
Am Samstagmorgen ging es dann erst einmal für die Junggesellen zum Aufräumen, damit abends wieder alles sauber war. Abends ging es dann für viele erst richtig los, der erste „richtige“ Umzug. Der Fackelzug startete um 18:30 Uhr und verlief durch das ganze Dorf. Die Bruderschaft zog wie jedes Jahr fein gestriegelt mit den Laternen durch die Straßen. Durch viele kleine Stationen am Zugweg wurde es zu einem sehr schönen Umzug, der dadurch aber auch etwas länger wurde als geplant. Mit einer Stunde Verspätung kamen alle wieder am Festzelt an. Im Festzelt ging es im Anschluss dann mit einem bayrischen Abend weiter. Viele Besucher erschienen extra für diesen Anlass in bayrischen Trachten und die „Bläserfreunde Niederdollendorf“ sorgten für die musikalische Begleitung am Abend. Zudem gab es in diesem Jahr erstmals etwas zu essen, dass durch die „Alten Herrn Dollendorf“ organisiert wurde.
Sonntagmorgens hieß es früh aufstehen für alle Mitglieder der Bruderschaft. Um kurz vor acht war Antreten am Festzelt. Im Anschluss wurden nach und nach alle Vorstandsmitglieder abgeholt. Danach ging der gesamte Zug gemeinsam zum Festhochamt in die Pfarrkirche St. Michael. Anschließend ging es zur Prozession durch Niederdollendorf mit unserem Pfarrer Dariusz Glowacki. Eines der Highlights nach der Prozession war das Fahneschwenken für die Ortsbevölkerung. Danach war auch schon wieder Mittag und die Junggesellen machten sich auf den Weg zum Fahneschwenken für die Ehrenmitglieder. Auch in diesem Jahr hatten im Anschluss die Ehrenmitglieder eine gemeinsame Mittagspause organisiert. Für die Organisation in diesem Jahr danken wir unserem Ehrenmitglied Wolfgang Goethe sehr. Nach der Stärkung ging es weiter mit den Umzügen durchs Dorf. Die nächste Station war das Einkehren unseres 132. Königspaares. Nach einem sehr schönen und vor allem langen Einkehren ging es weiter in Richtung der diesjährigen Jubelpaare. Als erstes war das 25-jährige Jubelpaar Guido Waßmuth und Anja Kürten an der Reihe. Für die Junggesellen gab es auch hier wieder ein Einkehren im kleinen, aber sehr gemütlichen Garten von unserem 25-jährigen Jubelkönig. Nachdem sich alle gestärkt hatten, reihte sich das Jubelpaar in den Zug ein und es ging weiter zum Hotel Schönsitz. Dort wurde das 50-jährige Jubelpaar Hans-Willi Müller und Gaby Rinschede mit ihrem damaligen Vorstand abgeholt. Nach einem schönen Fahneschwenken ging es weiter zu unseren letzten Schwenken vor der Parade am Rhein. Der Zugweg verlief zu unserer 70-jährigen Jubelkönigin Therese Unkelbach. Der 132. König überreichte ihr ein Bild ihres Königsschildes als Geschenk. Unsere Jubelkönigin freute sich sehr darüber. Im Anschluss machten sich alle auf den Weg zum Rhein. Mit etwas Verspätung begann die Parade. Nach der Parade ging der Zug wie üblich in Richtung Festzelt. Im Festzelt angekommen, begann der Jubiläumsball zu Ehren unserer Jubilare. Die Junggesellen feierten mit den Jubilaren und ihren Gästen bis in die späten Abendstunden hinein.
Nun war der „große“ Tag gekommen, der Montag. Alle wussten, dass sich heute rausstellen würde, wer die Königswürde im nächsten Jahr innehaben wird. Dazu trafen sich alle Mitglieder der Bruderschaft wieder morgens am Festzelt, abgesehen von den Vorstandsmitgliedern, die noch von ihnen abgeholt werden mussten. So machten sie sich genau wie am Sonntag als erstes auf den Weg alle Vorstandsmitglieder einzusammeln. Nachdem dies geschehen war, ging es rasch zur Heiligen Messe in unsere Pfarrkirche. Im Anschluss wurde feierlich die Gefallenenehrung mit Kranzniederlegung an der Kirche vollzogen. Nachdem dies beendet war, wurde mit einem Schwenken auch unserem Präses und Pfarrer Dariusz Glowacki gedankt. Nun machte sich der Zug wieder auf den Weg durch Niederdollendorf. Für viele Kinder kam an diesem Tag nun das Schönste: die Kindergärten konnten im Zug mitgehen und die Kinder freuten sich sichtlich darüber. Der Zug lief mit den Kindern zur Longenburgschule. Hier wurde für die Kinder der Schule und der Kindergärten geschwenkt. Im Anschluss verkündete unser Hauptmann Simon Urban Hausaufgabenfrei für die gesamte Longenburgschule. Die Freude darüber konnte man den Schülern ansehen. Nun ging es rasch wieder zur Kirche, denn es war an der Zeit einen neuen König für die Bruderschaft zu bestimmen. Nach der Verlesung der Schießordnung ging es auch endlich los. Alle Mitglieder, die älter als 16 Jahre waren, hatten sich zum Pfänderschießen versammelt. Dabei holte sich Thorben Pieger zuerst mit dem 22. Schuss den Kopf des Vogels. Danach erlangte Erik Englert mit dem 55. Schuss den rechten Flügel und Fabian Miebach mit dem 77. Schuss den linken Flügel. Zum Schluss des Pfänderschießens holte sich unser 122. König Daniel Schwingen mit den 97. Schuss den Schweif des Vogels. Nun begann der spannende Teil des Schießens. Es wird sich mit dem Fall des Vogels zeigen, wer der neue König der Bruderschaft wird. Alle aktiven Mitglieder über 21 durften nun nur noch auf den Vogel schießen. Leider waren dies in diesem Jahr nur sehr wenige, daher entschied sich der Vorstand nach einiger Zeit dazu eine Regel aus der Satzung anzuwenden. Der 2. Brudermeister Christoph Winter verkündete, dass das Mindestalter von 21 Jahre auf 18 Jahre heruntergesetzt wird. Dies führte dazu, dass drei weitere anwesende Mitglieder mitschießen durften. Zum Ende des sehr spannenden Schießens fiel mit dem 168. Schuss die Entscheidung. Simon Urban war der Schütze dieses Schusses und wurde damit neuer 133. König der St. Sebastianus Junggesellen Bruderschaft Niederdollendorf. Freudig stürmten alle anwesenden Mitglieder auf den neuen König zu und nahmen ihn auf die Schulter. Sie trugen ihn, wie es in der Tradition üblich ist, mit dem großen Weinglas durch das Festzelt und in die Sakristei von St. Michael. In der Sakristei sammelte sich der neue König erst einmal und wählte eine Königin und seine Begleiterpaare. Die Wahl der Königin viel auf Saskia Schwabe. Als Begleiterpaare wählte er Thorben Pieger mit Leonie Schwarz und Christoph Winter mit Linda Langmaack. Die nun freiwerdenden Ämter wurden schnell durch andere Bruderschaftsmitglieder besetzt. Der neue König und die neuen Begleiter wurden rasch in der Sakristei neu eingekleidet. Im Anschluss wurde das neue Königspaar mit ihren Begleiterpaaren aus der Sakristei herauspräsentiert und der Dorfbevölkerung vorgestellt. Sie machten sich nun schon einmal auf den Weg zum Einkehren des neuen Königs. Die restlichen Zugteilnehmer kamen wenige Zeit später als Zug zum Einkehren nach. Dort wurde im Garten der Eltern ausgiebig gefeiert. Nach diesem Einkehren, machte sich der gesamte Zug wieder auf den Weg. Es ging wieder zur Pfarrkirche St. Michael. Nun war es an der Zeit, den neuen König auch zu krönen. Alle stellten sich wie üblich zur Krönung auf der Heisterbacher Straße auf. Nachdem der scheidende und der neue König von ihren Begleitern nacheinander nach vorne gebracht wurden, begann die Krönung. Die Krönung wurde von unserem Pfarrer Dariusz Glowacki und dem 1. Brudermeister Joshua Lang vollzogen. Wie in jedem Jahr waren die Freudentränen bei vielen nicht zu halten. Nach der Krönung erfolgte das Einschwenken unseres neuen 133. Königs durch unsern 1. Fähnrich Erik Englert. Mit dem nun frisch gekrönten König zog der gesamte Zug nun zum Einkehren der neuen Königin Saskia Schwabe. Dort angekommen ging die große Feier im Garten von Familie Schwabe weiter. Nachdem alle im Garten waren, wurden auch schon wieder die ersten Lieder gesungen und die ersten Leute standen wieder auf den Tischen. Im Laufe der Feier begrüßte die neue Königin mit ihren Begleiterinnen alle Gäste von ihrem „Balkon“ aus. Aber auch dieses Einkehren hatte ein Ende und es ging weiter. Der Zug bewegte sich langsam aber sicher zur letzten Parade an dieser Kirmes. Angekommen am Rhein sah man dem neuen Königspaar ihre Freude an. Nun standen sie das erste Mal als Königspaar mit ihren Begleiterpaaren auf der Treppe und sahen sich die Parade an. Aber auch dieser Moment hatte ein Ende und es ging zurück zum Krönungsball ins Festzelt. Dort angekommen wurde natürlich der erste Königstanz des neuen Königspaares vollzogen. Bei der Gratulationskur am späteren Abend fanden viele andere Vereine schöne Worte, um dem Königspaar zu gratulieren und dem scheidenden Königspaar für das vergangene Jahr zu danken. Im Anschluss feierten alle zusammen bis in die späten Abendstunden. Natürlich gab es auch nach dem Krönungsball einen „Blindfisch“ beim König zu Hause. Dort wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.
Am Dienstag war dann die Kirmes fast schon wieder vorbei. Alle Mitglieder der Junggesellen-Bruderschaft trafen sich morgens um alle Hinterbliebeneschaften aufzuräumen und alles wieder abzubauen. Dies zog sich von morgens bis abends. Danach kam es dann zum allerletzten Teil der Kirmes, zum Verbrennen des Kirmeskerls. Alle trafen sich im Schnix, um dann gemeinsam als Zug die „Geister Parade“ am Rhein abzuhalten. Danach wurde der Kirmeskerl, der von unserem scheidenden 132. König gebaut wurde, am bzw. auf dem Rhein verbrannt. Die „trauernde Witwe“ musste natürlich auch dieses Jahr noch den Königstanz mit dem neuen König tanzen.
Wir als Bruderschaft möchten in diesem Sinne allen freiwilligen Helfern für ihre zahlreiche Unterstützung danken. Auch den Vereinen aus Niederdollendorf und den Nachbarorten ist natürlich zu danken. Nur durch alle diese Helfer ist eine Kirmes in der heutigen Zeit noch zu veranstalten.
In diesem Sinne hoffen wir, dass viele andere diese Kirmes auch als so schön wie wir empfunden haben und wünschen eine gute Zeit. Natürlich hoffen wir, viele von ihnen auf anderen Veranstaltungen der Bruderschaft wiederzusehen.
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